Montag, 28. Dezember 2020

Zwischen den Jahren - Ufos angehen und ein kleiner Rückblick (aber nicht auf 2020) - be you

 Zwischen den Jahren ist ja immer eine gute Zeit, um aufzuräumen und zu sortieren und Dinge fertig zu machen, die noch erledigt werden müssen.

Ich habe einen Pullover fertig gestrickt (yippie!) bei dem ich nur noch die Fädchen vernähen muss (oh nein ...), es gibt eine gewisse Strickjacke vom Juli 2018, die endlich Ärmel bekommen könnte (*hüstel*) und dann habe ich hier auch noch zwei angefangen Quilts liegen (....den Gypsy Wife quilt, bei dem man sich mittlerweile fragt, ob ich ihn jemals bezwingen werde).

Und dann zwei angefangene Farbenmix-Adventskalender-Taschen

Farbenmix hat zwei 2012 jedes Jahr eine Adventskalender-Taschen-Aktion. Und ich habe mal recherchiert....

zu 2012 finde ich nichts mehr, aber beim Ansehen der Fotos war ich doch der Meinung, das ich das Projekt mal angefangen hatte... mhmm....

Auch 2013 kam mir bekannt vor, ich konnte aber keine Fotos mehr finden.

2014 dann: das Stoffschätzchen


Diese Tasche war genau mein Ding. Riesig. Die habe ich wirklich viel benutzt, auch auf Interkontinental-Flügen. Als die Träger endgültig  zerschlissen waren (das war noch vor SF101-Zeiten) ist sie dann in die ewigen Jagdgründe eingegangen.

2015: Der Fünffach-Oaganzier


Den musste ich danach mehrfach nach-nähen für Menschen, die auch so einen wollten. Mein vielleicht liebstes Adventskalender-Taschenprojekt. Die habe ich immer noch irgendwo, und sie hat z.B. auch die perfekte Größe für ein Ipad oder ebook-Reader. Ein tolles Ding!

2016


Jupp. Das war das Ende. Der glitzernder Vinyl für den Boden war viel zu steif, und die Tasche hatte oben einen Kordelzug und einen Stoffeinsatz. Da ich nicht fortlaufend mitgenäht hatte, hatte mich dann nach der Enthüllung die Lust verlassen, und mit dem Material für den Boden wäre es eh nicht gegangen. Das Material ist irgendwann im Müll gelandet. 

Lustigerweise hatte ich neulich die von meiner Freundin hier, und sie hat mir richtig gut gefallen. Toll für größerer Einkäufe. Hätte ich wohl doch mal fertig nähen sollen ;-) 

2017

Der Strandläufer. 

Die habe ich auf jeden Fall genäht, aber sie gefiel mir gar nicht (viel zu klein), ich habe sie irgendwann auf Instagram verschenkt. Ich weiß, dass die neue Besitzerin die (hässlichen) Träger ausgetauscht hat und sie noch heute gerne benutzt. Und das ist doch super.

Keine Ahnung, wo die Fotos dazu sind?

2018

Die Mixmich-Adventskalender-Tasche habe ich definitiv ausgesetzt, obwohl sie mir heute auf Fotos total gut gefällt. Ich habe zu dem Zeitpunkt unglaublich viel gearbeitet und wahrscheinlich mal realistisch eingeschätzt, dass das echt nicht drin war.

2019


Endzustand.

Die Tasche werde ich jetzt auf dem Ufo-Friedhof begraben, denn sie ist von Form und Größe der 2020 Tasche sehr ähnlich, aber noch kleiner. 

2020

Ich habe dieses Jahr an drei Tagen genäht, am 06.12, am 26.12 und am 28.12.

Ich hatte zwischendurch weder Zeit noch Lust, bin jetzt aber doch sehr glücklich, dass ich sie fertig gemacht habe. 




Und nächstes Jahr im November werde ich mir dieses Posting ansehen und gleich einsehen, dass es eine wirklich dumme Idee ist, bei der Adventskalender-Aktion überhaupt mitzumachen, denn mein Beruf und meine familiären Umstände vertragen sich definitiv nicht mit einem aufwändigen Dezember-Projekt. 

Auch wenn es dieses Jahr gut ausgegangen ist.








Sonntag, 27. Dezember 2020

🇩🇪 gelesen: Der Wal und das Ende der WElt von John Ironmonger

 Dieses Buch ist im Rahmen des #quiltersbookpassportgermany bei mir angekommen.

 Ich habe während des Lesens mehrmals nachgesehen, ob dieses Buch tatsächlich vor dem Corona-Jahr 2020 geschrieben wurde (ja, wurde es, 2015) und das ist eigentlich das wirklich verrückte an dem Buch. Und insofern auch die perfekte Lektüre für dieses seltsame Jahr.

In einem kleinen Dorf an der Küste Cornwalls wird ein nackter Mann an den Strand gespült, mit der Hilfe eines Wales. 

Der Mann, so stellt sich später heraus, heißt Joe. Und er beschließt zu bleiben in St. Pieran, dem 307 (jetzt 308) Seelendorf, in dem jeder jeden kennt.

Mehr sollte man über diese Geschichte nicht verraten, denn sonst nimmt man sich einen Teil der Geschichte vorweg.

Ich gehöre mittlerweile leider zu den Leuten, die dazu neigen, ein Buch ungelesen in die Ecke zu schmeißen / in der Bücherei zurückzugeben, wenn es mich nicht auf den ersten 30-50 Seiten packt, und hier war es auch so, dass der Anfang ein bisschen langsamer war und ich mir nicht sicher war, ob ich das Buch wirklich mögen würde, dafür habe ich dann die restlichen 350 Seiten an einem Tag weggelesen.

Ich bin mir nicht sicher, ob ich die Schlussfolgerungen des Autors über die menschliche Natur wirklich teile, aber die in dem Buch geteilten Theorien und Wisschenschaftskonzepte waren super interessant ;-) 







Dienstag, 22. Dezember 2020

🇩🇪 Verpackung mit Mehrwert - genähte Taschen, Täschchen oder Beutel


 Die meisten von uns versuchen wohl mittlerweile, so gut es geht, dazu beizutragen, dass wir weniger Ressourcen verbrauchen und weniger Müll produzieren. Das Einwegverpackungen in die Kategorie “besser nicht” gehören, ist wohl jedem klar.

Dazu kommt, dass es ja oft nicht so einfach ist, schönes Geschenkpapier zu finden, dass nicht teurer ist als das Geschenk selbst und nicht auch noch in die Kategorie geht “darf noch nicht mal ins Altpapier” - Glitzer, Prägungen und Metallfolien sind ein No-Go.

Eine schöne Alternative zu Geschenkpapier oder Tüten aus Papier sind selbst genähte Verpackungen.

Ganz besonders übrigens auch, wenn gerade ein Lockdown ist, viele Läden zu sind und man sowieso zu Hause bleiben soll ;-) 

Letztes Jahr habe ich Geschenke-Verpackungen aus Milchtüten genäht  - das macht Spaß, geht schnell und sieht witzig aus.


Noch vielseitiger und besser zur weiteren Verwendung sind allerdings Beutel oder Täschchen aus Stoff - insbesondere, wenn man auf eindeutig saisonale Stoffe verzichtet. 

Ich stelle euch mal ein paar meiner Favoriten vor, die alle wenig Stoff (Reste-Verwertung!) und wenig Zeit brauchen und ganz bestimmt lange Freude machen. 

Alle hier vorgestellten Beutel und Taschen haben keinen Reißverschluss, sondern werden mit einer Kordel verschlossen. Wenn man keine Kordel im Haus hat, kann man die auch durch selbst genähte Stoffbänder ersetzen, durch Seidenband (Geschenkband) oder eine Lederschnur. 


1. Schnürbeutel Rudi von Das mach ich nachts 

Rudi ist wirklich fix und einfach genäht. Mit oder ohne Boden. Das Schnittmuster kommt von Haus aus in zwei Größen, aber sobald man das Prinzip verstanden hat, kann man die Größen auch beliebig variieren, ohne beim Rechnen irre zu werden. 

Mein Mann benutzt einen ähnlichen Beutel, mit Nicki gefüttert, seit Jahren für seine Kamera. Auch Bücher kann man prima in einen Rudi stecken - und wenn der Stoff dann noch zum Thema oder dem Farbschema des Buches passt, ist es eine tolle Verpackung!




2. Wee braw bag von Sweet Cinnamon Roses (früher: Laura Zuckerkuss)

Die Wee braw bag kommt ebenfalls in zwei Größen. Sie hat einen tiefen Boden, fast eine quadratische Grundform, und sogar kleine Außen-Aufsatztaschen. Trotzdem ist sie ganz fix genäht.

Die Wee braw bag habe ich schon unglaublich oft genäht, vor Weihnachten 2018 im Accord sogar mal  12 Stück als Weihnachtsgeschenke für die Erzieherinnen und Lehrerin von Tessas Schule. Ich selbst benutze eine  als Socken-Stricktasche, denn dafür hat sie die perfekte Größe.







3. Project Bag von Kandou Patterns    

Sollte es in eurem Leben jemanden geben der strickt, hat derjenige garantiert schon mal mit gierigen Augen auf Designer-Stricktaschen wie die Fringe Field Bag, eine Minuk Bag oder ähnliche geguckt. Da die Taschen doch sehr hochpreisig sind, gehören sie wohl für die meisten wohl nicht zu den Dingen, die man sich mal eben so “gönnt”

Aber wer nähen kann, kann natürlich die Nadel in die Hand nehmen und sich selbst so eine Tasche nähen - oder eine(n) strickende(n) Freund(in) damit sehr glücklich machen.

Ich habe schon mindestens 5 Stricktaschen nach diesem Schnittmuster genäht und finde sie absolut toll (und viel einfacher, als man denkt). 



4. Kuru Kuru Kinchaku Drawstring bag

Dieses Schnittmuster beinhaltet gleich sechs Größen, jeweils drei fürs eine eher quadratische und eine rechteckige (hohe) Form.

Wenn du etwas nähen möchte, was ganz besonders aussieht, aber eigentlich nicht besonders schwierig zu nähen ist, dann empfehle ich dir die Kuru Kuru Kinchaku Drawstring bag. Die Tasche wird aus Stoffstreifen zusammengenäht und ist dadurch besonders sparsam im Verbrauch, und obwohl man im ersten Augenblick denkt, dass die Konstruktion sehr schwierig sein muss, ist das Tässchen mit 10 Nähten oder so genäht - sehr raffiniert. Ein tolles Projekt für die letzten Fitzel vom Lieblingsstoff.

Die Anleitung ist auf Englisch, aber es gibt ein YouTube-Videotutorial dazu, dass es ganz einfach macht, fix und ohne Probleme mitzunähen. 




Und jetzt: ein Stündchen freischaufeln und ran an die Maschine ;-) 

Ich werde morgen auf jeden Fall noch 2 Rudis nähen.




Hinweis: alle hier vorstellten Schnittmuster habe ich selbst gekauft, ohne Auftrag, und für den Eigenbedarf ausprobiert. 











Sonntag, 25. Oktober 2020

🇺🇸 read: Never let me go by Kazuo Ishiguro

 My friend Wendy asked me to read this book. I am happy she did.



Kathy, Ruth, Tommy and their friends attend a British boarding school, Hailsham.
And while there are many elements that one recognizes from boarding school stories, something about this one is off. 
The story is told from Kathy’s perspective, but there is always something missing. Some key information, that allows the reader to get the bigger frame about this school.

The book follows the three main characters in a typical coming of age story, leaving the school, starting their lifes. But they are not free in their choices.

It’s fascinating how Ishiguro achieves to transmit the theme of the book into the way he narrates the story, the reader is experiencing the same puzzling feeling that there is something one just can’t put the hand on that the characters deal with.

Even after finishing the book, there are so many answers missing. The big WHY  and HOW is still in the room. And this is very much intentional, and it makes this book so very haunting. 

After finishing the book, I read some reviews and critics, and while everyone agrees it is a great book, almost everyone struggles to put it into a box: Is it a coming of age story? Is it sci-if? Maybe horror? 
It is also a very philosophical book, but not in a shove it in your face kind of way.

What is fate? Can you change or at least influence your fate? Are we free in our decisions? What makes us human? Do we have a soul, and how does it show? 

There is also a movie from 2010 with a really great cast that I want to watch now.
Thank you for recommending this book to me, Wendy!

PS 🇩🇪 ein absolut faszinierendes Buch, aber ich könnte mich jetzt schon wieder endlos über die deutsche Titel-Übersetzung aufregen. “Lass mich niemals gehen” wäre ein toller Titel gewesen, der dem Original voll entspricht. Der Deutsche Titel “alles, was wir geben mussten” ist ein echtes Ärgernis, weil er wichtige Teile der Handlung vorwegnimmmt und einen Teil der sehr überlegten, durchdachten Erzählweise des Romans kaputtmacht. Ich kann so etwas einfach nicht verstehen.
(🇺🇸 This is a rant in German about the title translation. It changed from “Never let me go” To “everything we had to give” and it makes me really mad how this interferes with the clever way the book is narrated)

Samstag, 10. Oktober 2020

Genäht: Frau Amela - ein T-Shirt. Oder: von meinem schwierigen Verhältnis zum Nähen von Kleidung

 Zufällig habe ich mich am Donnerstag mit der Frage beschäftigt, wann ich das letzte Mal ein Kleidungsstück genäht habe. Die Antwort ist (wohl) 2018. Erinnern kann ich mich daran nicht, aber es ist das letzte, was ich finden konnte.

(Extrem amerikanisches ;-) Kleid zum ersten Schultag. Ich hatte heimlich gehofft, es vielleicht als Erbstück an einem meiner Enkelkinder zu sehen, aber eine heftige Ladung grüner Farbe, komplett Fleckenentferner-resistent, hat dieses Kleid schon nach drei Monaten ins Nirvana befördert.)

Gefühlt habe ich eine Zeitlang, besonders als meine jüngste Tochter klein war, gefühlt im Wochenrhythmus, aber ganz bestimmt jeden Monat, Kleidung genäht, insbesondere für das jüngste Kind.

Das ich damit aufgehört hat, hat viele Gründe. Unter anderem habe ich wieder angefangen, mehr zu arbeiten, und hatte  dementsprechend weniger Zeit. Das Kind wurde größer, und während es viel Spaß macht, für kleine Kinder kunterbunte Mini-Teile zu zaubern und man nur geringe Stoffmengen braucht, ist es durchaus weniger spaßig, einfarbig schwarze Kleidungsstücke für Tweens zu nähen, für die man mindestens einen Meter Stoff braucht. Zumal man sie dann meist schon billiger kaufen kann - das fast fashion Thema.

Und während ich kein Problem damit habe, zu Hause in gammeligen Jogginghosen und Sweatshirt rumzulaufen, ist es etwas komplett anderes, sich in einem nicht-professionellen Kleidungsstück vor eine Gruppe Uni-Studenten zu stellen.

Ich habe besonders in den USA immer mit großer Faszination auf die unglaublichen Berge von Kleidung in “walk in closets” geguckt, die einige Leute haben. Und während ich durchaus eine überquellende Regale habe, gehört mein Kleiderschrank definitiv nicht dazu. Ich bin auch nicht so modisch gekleidet, dass ich jede Saison was neues brauche, im Gegenteil, ich liebe nichts mehr als zuverlässigen Lieblingskleidungstücke. Und als unterdurchschnittlich kleiner Mensch mit besonders kurzen Beinen und mit mindestens durchschnittlichem,  mitterweile sogar überdurchschnittlich hohem (seufz) Gewicht fand ich Klamotten-Kaufen auch nie besonders lustig oder entspannend (Wisst ihr, wie wenig Bekleidungshersteller Hosen in Kurzgrößen anbieten? Und nein, bei zu langen Hosen sind nicht nur die Beine zu lang, der ganze Sitz ist falsch)

Trotzdem brauche auch ich ab und zu mal neue Kleidung oder habe Lust, mal was anderes, neues zu tragen. Da kommt angesichts der ganzen “fast fashion” Problematik aber bei mir oft ein schlechtes Gewissen auf (ich empfehle euch Aja Barber auf Instgram, wenn euch dieses Thema interessiert) oder ich finde einfach nicht, was ich suche. Zum Beispiel ein gut sitzendes, einfarbiges T-Shirt. Bevorzugt in grau, schwarz oder weiß.

(Ich habe letztes Jahr drei gekauft. Ein weißes und zwei dunkelblaue, weil ich keine schwarzen finden konnte. Qualitativ so unglaublich schlecht, dass ich sie nie wirklich mochte. Das weiße habe ich mittlerweile zu Putzlappen zerschnitten, die blauen trage ich noch. Aber nicht gerne.)

Und so dachte ich mir: vielleicht solltest du es doch wieder mit dem selber nähen probieren. 

Daher habe ich mir im Sommer ein T-Shirt Panel und ein passendes Schnittmuster (schnell! Einfach! Lockerer Sitz!) bei hedi näht bestellt. Eigentlich wollte ich das T-Shirt noch im August nähen, aber Dank DPD und einer dadurch um eine Woche verzögerte Lieferung und aus anderen Gründen hat es dann nicht mehr geklappt.

Also jetzt.


Dafür, dass ich seit Jahren nicht mehr genäht habe, ist es gut geworden. Es sitzt auch gut, wenn auch für meinen Geschmack einen Tick zu groß. Eine kleine Falte am Ausschnitt muss noch weg. 

Auf jeden Fall ein Schnittmuster, dass ich wieder nähen werde. Zumal es auch einen Langarm-Ärmel gibt, und für ein Langarmshirt hat es, glaube ich, genau den richtigen Sitz. 

Und vielleicht fange ich doch wieder an, mehr von meiner Garderobe selbst zu nähen.

Vor allem möchte ich gerne noch ein Schnittmuster, dass ein bisschen figurbetonter sitzt als Frau Amela.

Zwei Schnittmuster, die ich schon habe, und unbedingt noch nähen möchte:

Wiksten Haori 

Merchant & Mills - Factory  dress

Schnittmuster, das ich unbedingt kaufen und ausprobieren möchte:

Zadie Jumpsuit 

Mal sehen, ob ich meine Vorsätze umsetzen kann.





Gelesen 🇩🇪 Benedict Wells: Vom Ende der Einsamkeit

 Das schöne am #quilterspassportgermany - wo man Bücher lesen und an andere Lese- und Näh-Enthusiasten weiterschickt - ist, das man durchaus auch mal Bücher in die Hand bekommt, die man von alleine nie gefunden hätte.


Vom Ende der Einsamkeit gehört dazu.


Jules lebt mit seinem Eltern in München, eine typische Familie, drei Kinder - Liz, Marty und Jules, der jüngst. 

Doch dann, als Jules 10 Jahre alt ist, kommen seine Eltern bei einem Autounfall ums Leben. Die drei Geschwister kommen in ein Internat - nein, nicht so eins wie Burg Möwenfels oder Linderhof oder gar Hogwarts - sondern ein staatliches, unglamouröses, wo es noch nicht mal genug Abendessen gibt, um satt zu werden.

Noch schlimmer als das Internat an sich ist für Jules, dass es den Geschwistern nicht gelingt, als Familie zusammenzubleiben: die beiden Großen sind in einem anderen Teil des Internats untergebracht, mit sich und ihrer Pubertät beschäftigt.

Doch dann tritt Alva in sein Leben, und das rothaarige Mädchen mit dem schiefen Zahn und der Brille wird seine beste Freundin - bis die gemeinsame Schulzeit endet, und Jules sein Leben selbst in die Hand nehmen muss.

Nach ungefähr 200 Seiten habe ich Schnellmerker gemerkt, dass Jules und ich genau gleich alt sind - beide 1973 geboren - und das Buch folgt Jules bis 2014 (Gott sei Dank völlig Corona-frei. Was für eine Erleichterung)...

Jules Leben ist von der Frage bestimmt, wer er ist, was sein Schicksal ist, wie er sein Leben leben soll. Und ob dieses Leben anderes verlaufen wäre, hätte er seine Eltern nicht so früh verloren. Mit seinen Geschwistern zusammengehalten. Andere Menschen getroffen. Andere Entscheidungen.

Es ist kein Buch, dass einen mitreißt, aber es zieht einen hinein in dieses Leben von Jules, das nicht so geradlinig verlaufen ist, wie es hätte können. Das durch unzählige richtige und falsche Entscheidungen, durch Mut und Angst und Liebe und Freundschaft zu dem wird, was es ist. Und es erzählt auch eine hinreißende Liebesgeschichte.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen, der Sog ist immer stärker geworden, und die letzten 150 Seiten habe ich in einem Rutsch weg gelesen.

 



Samstag, 19. September 2020

🇺🇸 Read: Natalie Jenner: The Jane Austen Society

 This book came with high recommendation from Modern Mrs. Darcy, and I totally agree with her.



The book is set shortly after World War II, in Chawton, UK.

Never heard about it? It was the village where Jane Austen lived the last years of her life. Though in the 1950s, Jane Austen wasn’t quite the super star she is today, a few of the villagers really love her books and find peace and solace in reading them over and over again:


There is Florence Knight, a real descendant of Jane Austen’s brother, a spinster in her 50s, terrorized by her  old father.

Adam, a farmer and village aid, still living with his spiteful mother

Dr. Benjamin Grey, the village physician who lost his beloved wife and their daughter

Andrew Forester, the town solicitor, who knows what the fate of the Knight estate will be,

Adeline, the former village school teacher, pregnant with her first child, who’s husband died in the war,

Evie, a maid in the Knight household, who had to leave school at age 14, but who really loves books, and,

Mimi, a Hollywood actress with a great passion for Jane Austen, who stops by to visit the last place she lived.


This diverse group of women and men, poor and wealthy bonds over their common love for Jane Austen and their shared goal to preserve her memory. 

Life doesn’t mean to well with either of them in the trying times after the war, and, like in true Jan Austen manner, one or the other may find love and  compassion in rather unexpected ways.

While the story line is entertaining and interesting enough, this is also a book about book lovers and the joy of reading and finding likeminded people who love the same books. 

I read this book as an audio and loved the narration, too.



Samstag, 12. September 2020

🇺🇸 Read: Rodham by Curtis Sittenfeld (audio book)

 Do you know this idea, that, every time we make a decision, a door opens and another one closes? And that there are endless universes, that take a different path, depending on these decisions you made?

this is a book that explores that idea.

What if Hillary, whom we know as Hillary Clinton, would have decided to end her relationship to her cheating boyfriend, and would have lived on as 



This is a very interesting book, following the steps on a pretty average American woman born in the 1940s, coming of age in the 60s, going to college and then on to law school.

New and more opportunities for women, but also the traditional hurdles and questions: following my career aspirations or marrying and stepping back to support my husband?

We all know how it ended in real life: While she made it into the White House, she was not the president. Had to live through the public humiliation of her husbands “not having sexual relations with that woman” (*) .But would have her path ended in the Oval Office had she ditched Bill Clinton early on?

Curtis Sittenfeld imagines that she would have lived a public life as a politician anyway. And much of the criticism she faced in real life would have been thrown at her anyways as well. Her and Bill Clintons paths would have crossed over and over again, and anything that had been held against her because of her husband, would have been held against her because she might not have been his wife as well. A nasty woman always stays a nasty woman, no matter if she is a spinster, a wife, a mother, nun or president. How dare she. While imagining the big “what if’, Curtis Sittenfeld doesn’t turn her into a Saint, she always stays realistically, loyal and opportunistic, idealistic and pragmatic, relatable.

I quite enjoyed listening to this book, and the narrator did a tremendous job with the voicing of the different characters. I also loved how real life events, speeches facts were tweaked to fit the narration. 




(*) Since the beginning of the #metoo movement I thought a lot about Monica Lewinsky and what she went through. This affair was of course also discussed in Germany with a slight irritation about why the question where the president gets his sex is that important for American politics. In Germany, this would have never been the scandal that it was in the US.

Now, 30 years later, I have a hard time to believe we took no offense at all that  the - arguably- most powerful man in the western world took advantage of a young, inexperienced intern. And then, in the end, instead of being recognized as a victim of sexual harassment and working place harassment, she becomes the laughing stock of the world. With the first thing a lot of people saying: she isn’t even  pretty. 

She got bullied in every media outlet worldwide, ridiculed and violated over and over again. It was okay for a man to use a young woman as a toy and throw her away after using her. He should have been punished. Not for lying, but for exploitation. For being a sexual predator and offender.  And shame on all of us for not siding with the victim, but continuing the abuse. 




 

 

 




Samstag, 29. August 2020

Read: The guest list by Lucy Foley 🇺🇸

 



A posh wedding celebration on a very remote island - good idea or a looming catastrophe?

Jules is a very successful publisher, her magazine “the download” ist doing amazingly.
Her finance Will is a handsome survival show protagonist 

Among the guests: Jules’ mother, her half-sister, her father with his very young second wife.
Will’s boarding school friends, his father, the former headmaster of the school.
Charly, Jules best friend, and his plus one, his wife Hannah.

Of course, everyone has to hide something. Some pretend to be more (successful, rich, happy) then they are, others don’t think this wedding is a good idea at all.

For Aoife, the wedding planner and owner of the island’s guest house, it’s very important that this wedding is a success.  She gave Jules and Will a big discount to hold the celebration on the remote island, and her future depends on follow up bookings.

And then, there is blood.

This book is told out of the perspective of different people from the wedding party, and, an top, not in chronological order, what is sometimes quite confusing.
It’s clear from the beginning that there is a lot going on behind the perfect surface, and that drama is prone to happen.

I liked this book well enough, and i thought the plot was good, but it ended super abruptly, what I found dissatisfactory.




Freitag, 14. August 2020

Read: Chanel Cleeton - The Last Train to Key West 🇺🇸

 I waited for quite some time to get this book delivered by my library, and I totally get why.


Chanel Cleeton’s book “The Last Train to Key West” is really a wonderful book.

It is set to play on the Florida Keys, and inspired by a true historical event: 
The horrible Labor Day Hurricane in 1935.

It tells the story of three totally different women, all affected by “the Great War” and the 1929 depression in some ways.

Helen, a local, is waiting tables and married to Tom, who turned out to be the worst possible spouse. Drinking away all their small earnings, he is a wife beater on top.

Mirta comes to Key West from Cuba by Ferry. To secure her families wellbeing, she agreed to marry a total stranger, Anthony. Anxious and nervous about this marriage to a stranger that brought her to a far away country, she tries to navigate her life as a newly wed. 

Elizabeth is a New York socialite who’s family fell deep and out of grace during the depression. Her last rescue is to take the train to Key West to search for someone who is very important to her. Also, it brings her away from a man to whom her destiny ist tied - but she wants out.

For a short moment, both visitors meet Helen at Ruby’s diner in Key West, and their fates become entangled.

I really, really enjoyed reading this book, I loved the historical details, it brought back great memories of the Keys (I want there in the last century, folks...), and I also liked the writing. Though not terribly suspenseful, it was engaging and I really connected to all three women.

I will check out other books by Chanel Cleeton for sure.




Montag, 3. August 2020

Gelesen / Read: Elizabeth Lim: Spin the Dawn / ein Kleid aus Seide und Sternen 🇺🇸🇩🇪



🇺🇸

I had a good amount of advertisements on my feed for the new German translation of this book, but I got my hand on the English version through my library quickly, so  read it in the original version.

I really like to read YA, at least from time to time, because these are usually so easy, fun reads. This book is perfect for anyone who likes to sew, too.

Maia is the only daughter of a tailor, and unlike her brothers, really interesting in learning the trade. After her mother passes, she becomes her father’s apprentice.
Fate comes down hard on the family, but one day, en emissary of the emperor comes to take the tailor’s son with him to compete for the position of the emperor’s court tailor.
And so Maia decides to go as  her brother and to compote for the position.
But the competition is hard and not necessarily fair, live at court is treacherous and some serious magic is going on.
Maia is determined to success, no matter how crazy the designs she is asked to make. And so begins the journey to save herself and the whole country.

I  liked the book, though parts of it really reminded me of Trudi Canavan’s Black Magician World, but I really liked this one, so no problem.

The second part is already available, too. I am going to read it too.

🇩🇪
Ich hatte in meinem Instagram Feed viel Werbung für die neuerschienene deutsche Übersetzung des Buches, habe es dann aber doch im Original gelesen.
Ich lese ja ab und zu mal ganz gerne Jugendbücher, weil die sich meist so locker weglesen lassen....

Maia ist die einzige Tochter eines Schneidermeisters, und im Gegensatz zu ihren drei Brüdern wirklich interessiert daran, den Beruf von ihrem Vater zu erlernen.
Das Schicksal meint es nicht gut mit der Familie, doch eines Tages steht ein Abgesandter vor dem Schneideratelier um den Sohn des Schneidermeisters mit zum Hof des Kaisers zu nehmen, wo es einen Wettbewerb um die Position des kaiserlichen Hofschneiders geben soll. Und so verkleidet sich Maia als Junge und nimmt die Herausforderung an.
Das Leben am Hof ist allerdings ganz anders als erwartet, der Wettbewerb verläuft nicht unter fairen Bedingungen, die Aufgaben sind zum Teil unmöglich zu erfüllen, und auch Magie spielt eine große Rolle.  
Aber Maia will gewinnen, und so beginnt eine Reise, um sich selbst und das ganze Reich zu retten.

Tolles Buch, gerade auch für Leserinnen, die gerne nähen, und durchaus interessant und spannend, auch wenn einem einiges nicht unbekannt vorkommt - vieles hat mich an “die Gilde der schwarzen Magier” von Trudi Canavan erinnert, aber da ich die Trilogie wirklich gerne mochte, hat mich das nicht so gestört.
Der zweite Teil ist auf Englisch schon erschienen. Ich lese weiter.

Freitag, 31. Juli 2020

Gelesen: Cinder & Ella von Kelly Oram 🇩🇪🇺🇸

Bei diesem Buch war ich ein Werbe-Opfer.
Es tauche im “kind of book” newsletter auf, und ich fand, es hörte sich gut an.
Nach dem Ende der Leseprobe musste ich es dann kaufen.


Wie man auf Grund des Titels erwarten kann, ist es eine moderne Nacherzählung des Märchens Aschenputtel (Cinderella) und ich fand die Umsetzung sehr gelungen.
Eine spannende, witzige, temporeiche, romantische Neuerzählung, die durchaus auch Tiefgang hat.

Ella & Cinder kennen sich seit Jahren aus dem Internet, wo Ella einen erfolgreichen Blog hat und Cinder ihr eifrigster Leser und Kommentator ist.
Ihre gemeinsame Liebe gehört der Trilogie “Der Druidenprinz”, und weil dies schon das Lieblingsbuch von Ellas Mutter war, ist sie sogar nach der weiblichen Hauptfigur benannt.
Doch dann kommt es zu einem schrecklichen Unfall, bei dem Ella schwer verletzt und ihre Mutter getötet wird. 

Mehr verrate ich hier nicht, aber die 2,99 die ich in das Buch gesteckt habe, waren wirklich gut investiert, ich hatte viel Spaß beim Lesen dieses Jugendbuches.
(ich habe es tatsächlich auf Deutsch gelesen, weil es auf Deutsch billiger war als auf Englisch. Ich empfand die Übersetzung aber auch als wirklich gelungen).
Es gibt eine Fortsetzung.
🇺🇸

I read this book in German, because the German edition was on promotion and cheaper then the Original. 
It is a modern retelling of the Cinderella fairytale, and I liked it very much. It was witty, funny, easy to read but also touching some tough topics.

Ella is a blogger, and her biggest fan in Cinder.
It’s no coincidence that they have the same names as the heros of their favorite trilogy.
There is a lot of lighthearted bunter between them, but then, on her birthday, Ella and her mom have a terrible accident and Ella vanishes of the grid.

I had so much fun reading this youth book, and I found it really clever how the author distributed the personell of the fairytale in her story.
There is a second part.


Freitag, 24. Juli 2020

Read: Kwana Jacks - Real men knit 🇺🇸

Getting books through the Libby app is always a little bit like having a schedule of holidays that get thrown on you in random order:
July 1: You want Christmas? Here it is, take it or leave it!
July 2: You want Easter? Here it finally comes, don’t care if you are just celebrating Christmas in July!
July 3: Here comes Thanksgiving!

Then three months nothing.

right now, Libby is throwing books at me left and right, and I have a hard time keeping up, but I was very excited about this one and it was a fast read, so I squeezed it in.




Kerry is a twenty something living in Harlem, scraping by on two half time jobs, one in Mama Joy’s yarn shop, the other one in a community center where she takes care of students in the afternoon and during school breaks (this book is positively Corona-circumstances free).

But Mama Joy just passed away, and the big question is: What are her four adoptive sons - of course one hotter than the other - going to do with the shop?

Of course you might have an idea how this plot is going to play right now, and you won’t be disappointed.
It’s a fun read with a very flat suspension curve.

What I didn’t particularly enjoy was the writing style. I think it got somewhat better in the end, but it was very descriptive and also very repetitive, what drove me nuts in parts.
One example is that Mama Joy is over and over described as a Saint walking the earth, beloved by everyone, but in the end, we still no nothing about her besides the fact that she was the most amazing woman ever.
So the author keeps telling how wonderful she is, but that’s it. 

Also some passages had me really wonder if I lost track and reread them accidentally because some phrases were just repeated three times over, and that really annoyed me. 

I also have to admit that I don’t think that the main male figure, Jessy, was all that convincing.
He is 28 and he basically did nothing since High School, while his brothers became a financial advisor, a dancer and a firefighter.
So really? Wonderful, amazing, Saint walking the earth Mama Joy had him under the roof for 10 years doing nothing? 
I really can’t bring this together, and I think she would have totally kicked is butt and at least have him help around the shop, bring out the trash or help the older members of the community getting their shopping done?

Overall, and okay read.


Freitag, 17. Juli 2020

Sommerferien 2020: Berlin geht immer 🇩🇪

Berlin geht immer




Urlaub ist 2020 ja ein eher schwieriges Thema.

Eigentlich wären wir jetzt in Kalifornien, aber statt dessen sind wir nun bis auf den großen Sohn alle hier.

Zur Belohnung gibt es das, was es letztes Jahr im Juli auch schon gab: Herbstwetter.




Wir haben dann trotzdem beschlossen, mal wieder nach Berlin zu fahren.

Da es ja momentan ein bisschen egal ist, was ein Hotel bietet (meine Kinder haben sonst als einzige Bedingung Pool) haben wir uns was echt günstiges gesucht und sind im Meininger Moabit gelandet.

Für den Preis was das Hotel echt sehr in Ordnung, und besonders das Personal war wirklich super nett und zuvorkommend. Ansonsten halt ein kleines Zimmer, aber schnelles WIFI und sehr sauber. Was will man mehr.

Nett auch die große Lobby im zweiten Stock mit Bücherregal, Tischkicker, Kinderspielecke und Bar.





Leider haben wir schon am ersten Tag das erste CORONA-Opfer gefunden: Das Barcomis Deli in den Hackeschen Höfen gibt es nicht mehr.

Deswegen ging es dann auf nach Kreuzberg.
Immerhin, ein Vorteil von Corona: es ist fast überall sehr leer. Einen Tisch zu finden war wirklich kein Problem.



Die kleine Tochter wollte unbedingt nach Berlin um dort bei build a bear das lange gesparte Taschengeld auf den Kopf zu hauen, doch build a bear scheint deutschlandweit (?) dicht gemacht zu haben.... Die Enttäuschung war groß.

Aber immerhin, das Five guys am Alexanderplatz hatte offen, und das hat den kleinen Sohn SEHR glücklich gemacht. Obwohl es keine Erdnüsse gab.


 


Am nächsten Tag haben wir in der Nähe des Hotels in einem sehr netten kleinen Nachbarschaftsladen gefrühstückt,



dann ging es mit großen Erwartungen in das hochgelobte Deutsche Technikmuseum, dass aber leider zu 3/4 ? 7/8? geschlossen war. Offen waren nur die Ausstellungen Verkehr  und zum Netzwerk, wobei letzte einige Überschneidungen mit der “hot stuff’ Ausstellung im Helms Museum hatte, die wir erst letzte Woche gesehen hatten. 
Das alles, was die Ausstellungen interaktiv, kindgerecht und interessant gemacht hätte, ausgeschaltet oder verpackt war, hat nicht geholfen, die ohnehin geringe Liebe des jüngsten Kindes für Museen zu entfachen. - Wir sind dann auch schon schneller raus und haben bei extrem leckeren Kuchen bei Mr. Minsch im Regen auf die Männer gewartet.

 

Das Wetter war überhaupt echt Mist. Wir hatten keinen einzigen Tag, an dem es nicht geregnet hätte. Und ich rede hier auch nicht von ein bisschen Regen, sondern Dauerregen und Wolkenbrüchen. Echt total nervtötend.

Wir haben uns jeden Tag mindestens einmal in ein Café retten müssen, um den Platzregen zu entgehen



Das zweite Frühstück gab es dann in den Armenius Markthallen, die wirklich sehr sehenswert sind. Aber auch hier war sehr viel “tote Hose”.









Dann ging es zum Checkpoint Charlie, wo wir im Asisi Panorama waren, dass zwar sehr teuer, aber auch sehr sehenswert ist (genau so wie das Pergamon Panorama, das wir uns schon im Dezember angesehen hatten.
Yadegar Asisi hat in den 80ern in Kreuzberg gelebt, und das Panorama lässt einen eintauchen in das Leben neben der Mauer. 



(Mein Kind, geboren 2010, in Kreuzberg, ca. 1986 *g*)

Mittagessen gab es dann bei Konnopkes, wo es im Vergleich zu 2016 ebenfalls unglaublich leer war - nun ja, immerhin bedeutete das, gemütlich zu sitzen.



Von da sind wir dann mit der Tram doch noch zu den Hackeschen Höfen, wo wir uns noch sehr leckere Pralinen bei Sawade gegönnt haben (Highlight für Kinder: die Schokokugelbahn!) und eine Kugel Eis.


 


Am Freitag sind wir dann als erstes zum Hauptbahnhof um das Gepäck unterzustellen, wodurch ich durch Zufall (!) gesehen habe, dass unser Zug ausfällt.




Ernsthaft. Nur weil ich geguckt habe, auf welchem Gleis wir abfahren und welche Gepäckaufbewahrung daher die günstigste ist, habe ich das gesehen.
Die nächsten 20 Minuten habe ich dann im Servicepoint zugebracht, wo sich ein Bahnmitarbeiter darum bemüht hat, noch 4 Platzreservierungen für uns am Freitagnachmittag zu finden, was fast unmöglich war. 


Dann sind wir noch schnell was frühstücken gefahren, obwohl es dann jetzt auch schon deutlich nach 12 Uhr war. 

Eigentlich hatten wir einen anderen Kaffeeladen ausgesucht, aber dann sind dir doch ins Cappuccino gegenüber der Heckmann-Höfe





Obwohl “unser” neuer Zug laut App” “eine geringe Auslastung” hat, ist hier doch jede einzelne Sitzreihe besetzt....

Genau 1 Stunde vor Abfahrt des ausgefallenen Zuges kam dann auch per Email die automatische Warnung, dass es die Verbindung gar nicht mehr gibt - sehr hilfreich, denn der Bahnangestellte war sehr froh, dass wir bereit waren, früher zu fahren statt später. 


Wie ist also so ein Städte-Trip zu Corona-Zeiten?


Einerseits  entspannt, weil wirklich deutlich weniger Touristen unterwegs sind als sonst. Ich habe Berlin noch nie so leer erlebt.

Was anderseits dazu führt, dass viele Läden geschlossen haben, oder geänderte Öffnungszeiten, und das es bei vielen Attraktionen eine ganze Reihe von Einschränkungen oder Teilschliessungen gibt.

Außerdem guckt man natürlich mit ein bisschen Sorge auf die geringen Auslastungen und den fehlenden Andrang und fragt sich, wie lange private Unternehmen und Institutionen DAS wohl so durchhalten können.

Ich war eigentlich ein bisschen irritiert davon, dass wir “schon wieder” nach Berlin gefahren sind statt mal irgendwo anders hin, aber das gute ist, dass Berlin so nah ist und ich schon so oft da war, dass es mich nicht stört, wenn vieles nicht geht oder zu ist. “Wo anders” hätte mich das sicher viel mehr gestresst.

Ich hoffe wirklich nur ganz doll, dass das alles vorübergehende Einschränkungen sind, die irgendwann - hoffentlich bald - wieder aufgehoben werden, und das es doch bald wieder so wird wie vorher. Und das die vielen kleinen Läden, Restaurants Cafés  und Sehenswürdigkeiten bis dahin durchhalten können.


Hinweis: 

Dies war eine private Familienreise, selbst finanziert.