Sonntag, 12. November 2023

12 von 12 - im November 2023

 Puh. Also an Arbeitstagen noch an 12 von 12 zu denken, das schaffe ich wirklich kaum. Daher jetzt nach einer längeren Pause endlich mal wieder:


Mein neues Kochbuch von Herrn Grün gefällt mir wirklich außerordentlich gut. Heute habe ich das Rezept für die schnellen Brötchen probiert, aber schon am Abend vorher zum Kalt gehen in den Kühlschrank gestellt. So mussten sie morgens nur noch geformt und gebacken werden. 



Die Rezepte von Herrn Grün sind immer für 2 Personen, daher backt oder kocht man nie irrsinnige Mengen. Gefällt mir. Die Brötchen fanden wir alle sehr lecker, auch wenn mein Sohn - Zitat - „mehr der Sesam Typ ist“. Die Zutaten - Mehl, Hefe, Olivenöl. Honig, Zucker, Salz und Wasser - hat man eigentlich immer im Haus. Praktisch.

Ich hatte nach der Mütze mal wieder Lust, Socken zu stricken. Was schnelles, kleines halt bevor es ab Mittwoch mit dem Weihnachtstuch Mayra von Maschenfein losgeht. Auch bei dem Strickmuster habe ich auf etwas bewährtes zurückgegriffen, die Stumptown Socks von Shannons Squire. Ich liebe die, die stricken sich wie Chips…


Das Garn ist gut abgelagert aus den USA, von bay street yarns „Paradise Lost“, ein Charity-Yarn für das schlimme Wildfire in Paradise, Kalifornien. 2018…

Meine Jura ist seit 1 Monat im Streik, seitdem gibt es Kaffee vom Herd. Schmeckt auch, ist aber leider ein bisschen zeitaufwändig. Hoffentlich lässt sich die alte Dame (2008!) noch mal reparieren, sonst muss wohl eine neue Maschine ran. 


Wochenende heißt hier auch immer „chores“ (Pflichten), also Haushalt. Wie jede Woche: Wäsche waschen, ab- und aufhängen, zusammenlegen. Ich hasse es morgens um 5.20 Uhr nach sauberen Klamotten zu wühlen…


In weiser Voraussicht habe ich dann noch für die ganze Woche das Anrufsammeltaxi für morgens vorbestellt - falls jemand fragt, ich wünsche mir ein E-Bike zu Weihnachten, ich will nicht mit den Öffis fahren - und mit der Lesegruppe was feines für einen tollen Termin Ende November „designt“


Hach, ich freue mich schon!

Heute Nachmittag sind wir dann spontan zum Martinsfest bei der Kirche gefahren, eigentlich hauptsächlich um Currywurst zu essen - die Bruzzelhütte ist weit über Harburg hinaus bekannt und immer einen Ausflug wert.


Der Kaffee und die Gesellschaft waren aber auch sehr gut, und so sind wir deutlich länger geblieben als geplant…


Zumal die jüngste Tochter dann auch noch Teelichter mit Botschaft basteln musste und Laternelaufen mit der kleinen Schwester (und ehemaligen Schülerin von mir) ihrer Freundin.


Nebenbei habe ich meiner Schwester, die am Dienstag aus Köln kommt, noch erklärt warum sie sich besser ein MOIA vom Flughafen aus bucht als mit der S-Bahn zu fahren (überall Bauarbeiten in Hamburg), wer hat schon Lust 3x umzusteigen?



Zum Abendessen gab es dann auf Wunsch eines einzelnen Herren Fischstäbchen mit Kartoffelbrei, meine Kinder haben für so ein 80er Jahre Kinderessen überhaupt kein Verständnis :-)


Damit ist das Wochenende dann auch schon wieder zu Ende. Schade. 

Die 12 von 12 gebe ich jetzt bei Karo Kännchen ab. Bis nächsten Monat. Vielleicht.


Dienstag, 3. Oktober 2023

solo-Traveler: Reise-Etui für Pass und Boarding-Pass: Tutorial zum selber nähen

Der Solo-Traveler

 Im Sommer habe ich Reisemappen Christopher genäht und auch eine verlost.


Die Dinger sind toll - für Familien! Also für alle, die 3 oder 4 oder noch mehr Pässe gemeinsam verstauen wollen.

Gewonnen hat die Verlosung aber Simone für Ihre Mutter, die alleine verreist. Für eine einzelne Person ist Christopher aber komplett überdimensioniert.



Auch im Internet konnte ich nix finden, was so einfach und simpel war, wie ich es mir vorstellt hatte. 

Die Reisemappe ersetzt ja kein Portemonnaie - ich jedenfalls würde das trennen, weil sonst alles weg ist, wenn was wegkommt.

Und am Check-In Schalter, an der Sicherheitskontrolle und am Gate braucht man immer "nur" Pass und Boarding-Pass, aber nie (oder nur seltenst) Geld oder Personalausweis. Also sollte man auch nicht mehr aus seiner Tasche ziehen.


Nach meinen Reise-Erfahrungen braucht man in der Reisemappe:

  • den Pass
  • Platz für die Boarding-Pass und ggf. Visa auf DIN A4 Blättern (ESTA)
  • ein Kartenfach (ADAC-Karte oder Frequent Traveler oder Green Card...)




Basierend auf diesen Anforderungen habe ich selbst eine schlanke Reisemappe errechnet und genäht, und mit dem dritten Versuch war ich dann auch so zufrieden, dass der jetzt an Simones Mutter geht.

Für euch (und mich) kommt hier das Tutorial 

(Kostenlos, weil man das wirklich fix ausrechnen kann, aber bitte nicht als euer eigenes ausgeben und verkaufen. Das bringt schlechtes Karma. So was wie Magen-Darm-Virus auf Langstreckenflug).


Material:

  • 2 Stoffstücke 9 3/4 inch hoch und 10 3/4 inch breit (Außenstoff und Futter)
  • 2 Stoffstücke 9 3/4 inch hoch und 7-8 inch breit (Fächer)
  • 1 Stoffstück 2 1/2 inch x 3 inch (Riegel)

Alles mit G700 / Pellon SF 101 verstärken, für die Fächer reichen 9 3/4 x 4 inch Stücke

Nähen:

die Beiden Stoffstücke für die Fächer links auf links falten und an der geschlossenen, langen Kante klappkantig absteppen


Die beiden Fächer an der rechten und linken Kante auf das Futter legen und klappkantig feststeppen.


(Hier kann man sehen, warum man den Klettstreifen mittig auf die eine Seite legen muss und nicht am Bruch ausrichten sollte)

Überlegen, wo der Pass eingesteckt werden soll. Mit einem Lineal die Nahtzugabe simulieren, Pass auflegen und  mit etwas Spielraum die Linie markieren, wo das Fach jetzt durch aufsteppen auf das Futter abgeteilt werden soll. Daneben ist dann noch Platz für eine Karte in Kreditkartengröße.

(lieber etwas großzügiger messen als ich hier...)

Der Klettriegel:

einmal mittig falten (also auf 1 1/4 inch Breite ) und das eine Klettstück mittig auf die eine Stoffhälfte nähen (hier liegt es auf dem Falz, das geht auch, sieht aber hinterher nicht gut aus. Nicht nachmachen! einfach MITTIG auf die eine Hälfte nähen. Dann das Stoffstück zusammenklappen und oben und an der Seite zunähen, danach wenden (Das ist der schlimmste Schritt der ganzen Anleitung. Fröhliches Fummeln!)


Wenn ihr die Außenseite verzieren wollt, jetzt machen. Das ist auch eine gute Hilfe, um den Klettverschluss zu positionieren. Das Klett-Gegenstück näht in die Nähe der rechten Kante des Außenteils, ca  1- 1,5cm von der Kante entfernt. 


An der gegenüberliegenden Kante näht ihr den Klett-Riegel fest, gleiche Höhe, das Kleinstück liegt sichtbar oben.


Jetzt legt ihr Außenteil und Futter rechts auf rechts aufeinander und näht beide Teile mit ca. 1/4 inch oder 1 1cm Nahtzugabe zusammen. Lasst unten zwischen den beiden Fächern eine Wendeöffnung. (Hier blau markiert und ohne Wonder clips)


Nach dem Nähen die Stoffseiten auseinander bügeln und die Nahtzugabe unten, wo die Wendeöffnung ist, auch gut Umbügeln. Die Ecken abschneiden, durch die Wendeöffnung wenden.

Die Ecken gut ausformen und dann klappkantig absteppen, dabei schließt ihr die Wendeöffnung mit. Wer mag, kann auch den mittleren Bruch der fertigen Mappe noch mal absteppen.

Fertig!



Ich hoffe, ihr habt Verwendung für das Tutorial und mögt für euch, eure Freunde und Familie auch Solo-Traveler nähen. Aber bitte gebt das Tutorial nicht als eures aus und verkauft es erst Recht nicht. Schlechtes Karma und so. Wenn ihr Fotos im Internet zeigt, würde ich mich freuen, wenn ihr den Hashtag #solotraveler oder #solotravelerfishkoppca benutzt. 
Danke und viel Spaß!



Sonntag, 13. August 2023

12 von 12 - August 23: bittersweet San Francisco.

 Heute ist mein letzter Tag in Kalifornien. Es war ein toller Tag, aber auch ein trauriger, weil mal wieder ein Abschied bevorsteht.

Los ging es erst mal - Danke für nichts - mit Mörder-Migräne. Und eigentlich sollte ich nicht meckern, weil ich 8 wirkliche gute Wochen hatte, aber HEUTE hätte es nun wirklich ich sein müssen.


Gegen 10.30 Uhr war ich endlich in der Lage aufzustehen und konnte mit Hilfe von einem Espresso, einem Kaffee und einer Dose Mineralwasser auch meinen Kreislauf wiederfinden.



Der große Sohn hatte in der Stadt übernachtet, und wir machen uns auf dem Weg, ihn und seine Freundin zum Lunch abzuholen. Das Wetter ist für San Francisco im Sommer heute ziemlich gut.

Karl the Fog ist trotzdem im Anmarsch sichtbar.

Lennis Freundin wohnt direkt auf den Twin Peaks neben dem Sutro Tower (beneidenswert), der im 10 Sekunden-Abstand im Nebel verschwindet und wieder auftaucht.


Weiter geht es zum Lunch, da das usprünglich ausgewählte Lokal total überfüllt und irre laut ist, landen wir im Front porch. Hammer! Noch nie in einer Bar gefrühstückt. War aber super lecker und die Bedienung war super nett.


Die Jungs gehen heute zu Outside Lands, einem großen dreitägigen Open Air Festival im Golden Gate Park. 




Den großen Sohn werde ich erst im Mai nächstes Jahr wiedersehen (buh!), den kleinen in 10 Tagen - die beiden Kleinen bleiben diesmal eine Woche länger hier und fliegen alleine nach Hause. Ich muss meinen Dienst schon am Montag (übermorgen) wieder antreten und fliege deswegen alleine vor. (Nur soviel an dieser Stelle zu “Lehrkräfte haben sechs Wochen Sommerferien”)

San Francisco ist einfach immer traumhaft schön.



Zu Hause widme ich erst mal dem Kofferpacken (es war nicht schön. Schwitz) und gehe dann mit dem Mann Pho essen. Das wollte ich schon seit der Eat Read Sleep Folge 53 (Januar 2022). Ich sage nur: super lecker!



Der ganze Ort wurde gestern von der Nachricht überrascht, dass der irrsinnigste Laden des Ortes schließt. Ein Drogeriemarkt, der selbst an besten Tagen aussieht wie die real life Kulisse der Zombie-Apokalypse.
Kann nur besser werden.
Wir gehen uns noch mal verabschieden.So sah es dort immer aus, und es war nie mehr los…



Die nächsten 1,5 Tage verbringe ich dann im Niemandsland zwischen Zeitverschiebung und Kontinenten.
Immerhin bringe ich wohl kalifornisches Sommerwetter mit nach Hamburg. Immerhin etwas.

Viele Grüße an alle 12 von 12er!
Tina 













Dienstag, 1. August 2023

Juli 2023 - das bleibt

 Heimaturlaub in Kalifornien. 

Bei bestem Wetter, besonders schön, weil es in Hamburg diesen Sommer so usselig ist. Nachdem alle Ferien im letzten Schuljahr von Krankheit und schlechtem Wetter diktiert wurden, tut das wirklich gut. Mein Highlight: ein ganzer Monat (!!!) ohne einen einzigen Migräne-Anfall. Wie auch immer das passiert ist, so kann es gerne bleiben.



Gelesen:

Gar nicht mal so viel. Der halbe Monat war ja noch Schuljahres-Ende.

Das Juni-Buch unseres Lesekreis musste ich leider auf Seite 50 abbrechen - das war so schlecht. Wie angedroht habe ich es direkt nach dem Buchclub-Meeting in der kostenlosen Bücherei in Harburg entsorgt. 

Weil ich zu faul war, die Reihenfolge richtig zu recherchieren habe ich “Sörensen sieht Land” gehört, was leider nicht der zweite Band war. Ups. Aber trotzdem richtig gut, also egal.



Dann habe ich von Sebastian Fitzek Passagier 23 gehört, um ihm nach dem gruseligen Elternabend noch mal eine Chance in seiner Parade-Disziplin zu geben (Psychothriller). Finde aber, dass das auch ein echt schlechtes Buch war - so was von over the top, dass es echt nur noch lächerlich und nervig war. Das Fitzek-Experiment ist damit beendet.



Die Postkarte von Anne Berest ist diesen Sommer zu Recht ein Muss - was für ein Buch. Ein Buch, das weit über den Holocaust hinausgeht. 

Zur Erholung beim Stricken dann der zweite Band der  Heidekomissarin, Katharina von Hagemann. Die Serie wird von Band zu Band besser. 


Für unser Buchclub-Treffen im August habe ich Migrations / Zugvögel von Charlotte McConaghy gelesen. Meine Kinder finden das Buch großartig, meinen Nerv hat es nicht ganz so getroffen. Aber eine interessante Geschichte.



Heute noch fertig lesen werde ich das erste Buch von Krisitina Hauff „unter Wasser Nacht“, dass ich mir besorgt hatte, als wir in Tiefblauer Kälte gelesen haben. Es gefällt mir besser als ihr zweites Buch, aber die Parallelen in der Storyline sind irgendwie krass. 

Außerdem habe ich Cassandra in revers gelesen, ein Reese‘s book club pick (Juni 2023), aber das hat mich so gar nicht überzeugt. Schade.



Gestrickt

YES! Am 30.06. angeschlagen und Mitte Juli beendet: Der Olive knits 4day-KAL Sweater! Yeah, in weniger als drei Wochen! Und das schöne ist: Ich trage den Pulli hier bereits rauf und runter. Jeden 2. Tag. Ein tolles Projekt.



Außerdem gerade beendet: Der Strick-Teil der French Market Bags von Petite Knit, seit Monaten auf meiner Liste. Leider muss man da jetzt noch ein Futter reinnähen. Meine Begeisterung hält sich in Grenzen, mal gucken, wie gut das bei dem Bastgarn funktioniert. Und dann gilt es noch Träger anzubringen. Uff.



Spontan angeschlagen: ein Vahaa-Tee von Rosa P. Warum? Hauptsächlich weil ich mein Robinia-Tee sowenig genieße. Keine Ahnung, was mir dieses Projekt so schwer macht, ich möchte den so gerne fertig haben.





Für das Vahaa-Tee habe ich spontan Wolle bei Walmart gekauft, die sich überraschend gut verstricken lässt, eine Baumwolle-Bambus (coboo) Kombination. Ich bin gespannt, ob ich das noch fertig bekomme hier (gestern war Halbzeit).

Genäht:

Endlich, endlich, endlich, die Reisemappe Christopher (Schnittmuster nicht mehr erhältlich). Hat mir auch gute Dienste geleistet auf dem Flug hierher. Ich sollte mehr nähen :-)


(Die Mappe mit dem gezackten Webband habe ich behalten, die mit dem gepunkteten Webband habe ich verschenkt)

Kultur:

Im Flugzeug habe ich „wann wird es endlich so, wie es nie war“ gesehen und war begeistert. Ein toller Film. 

Vor 10 Tagen waren wir im Shoreline-Amphitheater und haben Luke Bryan live gesehen. Es war ein wirklich tolles Konzert. Mit super-schönen Wasserdosen. Eine tolle Idee, die so zu designen, dass sie ähnlich attraktiv aussehen wie die mit alkoholischem Inhalt.




Gestern waren wir in einem phantastischen Kino in San Francisco und haben Oppenheimer geguckt. Der konnte mich nicht so richtig überzeugen (sehr politisch, sehr amerikanisch, sehr wirr) aber ich habe hinterher das halbe Internet über Physiker sehr gelesen, insofern sehr lehrreich.


Ausblick:

Unglaublich dass nur noch 2 Wochen Ferien übrig sind, bis ich zurück muss nach Hamburg und das neue Schuljahr beginnt. Ich kann nicht wirklich sagen, dass ich mich darauf freue. Wie schade, dass wir nicht reich sind und ich einfach das Leben als amerikanische Vorstadt-Hausfrau genießen kann.