Samstag, 10. Oktober 2020

Gelesen đŸ‡©đŸ‡Ș Benedict Wells: Vom Ende der Einsamkeit

 Das schöne am #quilterspassportgermany - wo man BĂŒcher lesen und an andere Lese- und NĂ€h-Enthusiasten weiterschickt - ist, das man durchaus auch mal BĂŒcher in die Hand bekommt, die man von alleine nie gefunden hĂ€tte.


Vom Ende der Einsamkeit gehört dazu.


Jules lebt mit seinem Eltern in MĂŒnchen, eine typische Familie, drei Kinder - Liz, Marty und Jules, der jĂŒngst. 

Doch dann, als Jules 10 Jahre alt ist, kommen seine Eltern bei einem Autounfall ums Leben. Die drei Geschwister kommen in ein Internat - nein, nicht so eins wie Burg Möwenfels oder Linderhof oder gar Hogwarts - sondern ein staatliches, unglamouröses, wo es noch nicht mal genug Abendessen gibt, um satt zu werden.

Noch schlimmer als das Internat an sich ist fĂŒr Jules, dass es den Geschwistern nicht gelingt, als Familie zusammenzubleiben: die beiden Großen sind in einem anderen Teil des Internats untergebracht, mit sich und ihrer PubertĂ€t beschĂ€ftigt.

Doch dann tritt Alva in sein Leben, und das rothaarige MĂ€dchen mit dem schiefen Zahn und der Brille wird seine beste Freundin - bis die gemeinsame Schulzeit endet, und Jules sein Leben selbst in die Hand nehmen muss.

Nach ungefĂ€hr 200 Seiten habe ich Schnellmerker gemerkt, dass Jules und ich genau gleich alt sind - beide 1973 geboren - und das Buch folgt Jules bis 2014 (Gott sei Dank völlig Corona-frei. Was fĂŒr eine Erleichterung)...

Jules Leben ist von der Frage bestimmt, wer er ist, was sein Schicksal ist, wie er sein Leben leben soll. Und ob dieses Leben anderes verlaufen wĂ€re, hĂ€tte er seine Eltern nicht so frĂŒh verloren. Mit seinen Geschwistern zusammengehalten. Andere Menschen getroffen. Andere Entscheidungen.

Es ist kein Buch, dass einen mitreißt, aber es zieht einen hinein in dieses Leben von Jules, das nicht so geradlinig verlaufen ist, wie es hĂ€tte können. Das durch unzĂ€hlige richtige und falsche Entscheidungen, durch Mut und Angst und Liebe und Freundschaft zu dem wird, was es ist. Und es erzĂ€hlt auch eine hinreißende Liebesgeschichte.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen, der Sog ist immer stÀrker geworden, und die letzten 150 Seiten habe ich in einem Rutsch weg gelesen.

 



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