Das schöne am #quilterspassportgermany - wo man Bücher lesen und an andere Lese- und Näh-Enthusiasten weiterschickt - ist, das man durchaus auch mal Bücher in die Hand bekommt, die man von alleine nie gefunden hätte.
Vom Ende der Einsamkeit gehört dazu.
Jules lebt mit seinem Eltern in München, eine typische Familie, drei Kinder - Liz, Marty und Jules, der jüngst.
Doch dann, als Jules 10 Jahre alt ist, kommen seine Eltern bei einem Autounfall ums Leben. Die drei Geschwister kommen in ein Internat - nein, nicht so eins wie Burg Möwenfels oder Linderhof oder gar Hogwarts - sondern ein staatliches, unglamouröses, wo es noch nicht mal genug Abendessen gibt, um satt zu werden.
Noch schlimmer als das Internat an sich ist für Jules, dass es den Geschwistern nicht gelingt, als Familie zusammenzubleiben: die beiden Großen sind in einem anderen Teil des Internats untergebracht, mit sich und ihrer Pubertät beschäftigt.
Doch dann tritt Alva in sein Leben, und das rothaarige Mädchen mit dem schiefen Zahn und der Brille wird seine beste Freundin - bis die gemeinsame Schulzeit endet, und Jules sein Leben selbst in die Hand nehmen muss.
Nach ungefähr 200 Seiten habe ich Schnellmerker gemerkt, dass Jules und ich genau gleich alt sind - beide 1973 geboren - und das Buch folgt Jules bis 2014 (Gott sei Dank völlig Corona-frei. Was für eine Erleichterung)...
Jules Leben ist von der Frage bestimmt, wer er ist, was sein Schicksal ist, wie er sein Leben leben soll. Und ob dieses Leben anderes verlaufen wäre, hätte er seine Eltern nicht so früh verloren. Mit seinen Geschwistern zusammengehalten. Andere Menschen getroffen. Andere Entscheidungen.
Es ist kein Buch, dass einen mitreißt, aber es zieht einen hinein in dieses Leben von Jules, das nicht so geradlinig verlaufen ist, wie es hätte können. Das durch unzählige richtige und falsche Entscheidungen, durch Mut und Angst und Liebe und Freundschaft zu dem wird, was es ist. Und es erzählt auch eine hinreißende Liebesgeschichte.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen, der Sog ist immer stärker geworden, und die letzten 150 Seiten habe ich in einem Rutsch weg gelesen.
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